Sind Sie rollenklar?

24. August 2023

„Rollenklarheit ist die Basis, auf der Vertrauen aufgebaut wird. Ohne Vertrauen wird keine Führungskraft erfolgreich sein.“

JUSTIN BARISO

Kennen Sie die verschiedenen Rollen einer Führungskraft?

Ich persönlich halte Rollenklarheit einer Führungskraft für eine unabdingbare Voraussetzung für Professionalität und Erfolg.

Ich erlebe es im Coaching häufig, dass Führungskräfte, sobald die Sprache auf die Bedeutung von „Rollenklarheit“ kommt, schnell zustimmend nicken. Das sei doch inzwischen fast selbstverständlich, sozusagen das A & O für eine gute, besser noch sehr gute „Team-Performance“, dass jedes Teammitglied in Bezug auf seine Rolle (gemeint sind Aufgaben, Verantwortlichkeiten, Ziele etc.) klar sei.

Sehr erfreulich, wenn es so ist! Meine Frage zielt jedoch auf das Agieren aus dem umfassenden Rollenrepertoire einer Führungskraft ab, das sie, wenn sie erfolgreich sein will, situativ nach Person und Situation beherrschen sollte. Sich ihrer unterschiedlichen Rollen bewusst zu sein, setzt u.a. eine klare Selbstreflexion, Verantwortungsbewusstsein, eine Bewusstheit über die jeweilige Führungsethik und die eigenen Werte, Ziele, Empathie, Authentizität und vieles andere mehr voraus. Die Rolle „Führungskraft“ mit den eingangs erwähnten Kriterien wie Aufgaben, Verantwortlichkeiten, Zielen etc. ist nur eine von vielen.

Es gibt sehr viele unterschiedliche Rollen, jedoch fünf wesentliche, die erstens jede Führungskraft situativ einnehmen sollte und die zweitens – je nach Führungsebene – nochmals unterschiedlich ausgestaltet sind.

Die Führungskraft als …
Unternehmer:in (Fokus auf Wirtschaftlichkeit, Effektivität, Unternehmensziele etc.)
Fachspezialist:in (Fachkompetenz)
Methodenexpert:in (Kenntnis und Einsatz der entsprechenden Führungsinstrumente)
Gruppenleiter:in (gemeint ist die Kenntnis von gruppendynamischen Prozessen, Interventionen bei Konflikten im Team etc., nicht die Funktion/Position)
Betroffener Mensch (z.B. bei Nöten und/oder Krisen von Teammitgliedern)

Die meisten Führungskräfte haben Rollen, die sie lieber wahrnehmen, als andere. Manche Rollen werden sogar aktiv vermieden, insbesondere dann, wenn sie in einem Spannungsfeld zueinanderstehen und die jeweilige Person in einen sog. Rollenkonflikt bringen.

Beispiel: Vielleicht kennen Sie das? Sie schätzen ein Teammitglied sehr, wissen um seine privaten Schwierigkeiten (Rolle des betroffenen Menschen), doch leider bringt dieses Teammitglied nicht die erforderliche Leistung, geschweige denn die Ergebnisse (hier ist die Rolle des Unternehmers gefragt) und das Team wird auch langsam unruhig, weil Aufgaben dieses Teammitglieds übernommen werden müssen (Rolle des Gruppenleiters). Und schon sind Sie gefangen im Spannungsfeld der unterschiedlichen Rollenanforderungen. Im wahrsten Sinn des Wortes spannend!

Wie sehen Sie das? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?

Melden Sie sich gerne zu einem Austausch oder geben Sie Feedback! 🙂

Herzliche Grüße
Astrid Winderl

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